Löst KI Probleme der Logistik?

Ideen zum Potenzial der künstlichen Intelligenz in der Logistik

Die Diskussion über den Fachkräftemangel ist inzwischen zu einer Debatte über den Mangel an Arbeitskräften geworden.

Der momentan heftig diskutierte Lösungsweg ist der Einsatz von Automatisierung und künstlicher Intelligenz (KI). Hierzu gibt es unterschiedliche Prognosen, die sich in einem einig sind: KI wird unser (Arbeits-)leben massiv beeinflussen.

Eine gewagte These

Arbeitsminister Hubertus Heil hat das Potenzial erkannt und sagte im Rahmen eines Besuchs des Dortmunder Fraunhofer-Instituts: „Wir müssen darauf hoffen, dass KI Arbeitskräfte einspart“.

Eine gewagte These, denn bevor wir überhaupt an diesem Punkt ankommen, brauchen wir Fachkräfte, um eine KI zu trainieren, zu überwachen und zu warten.

Bleibt die Frage, ob aktuelle KI-Systeme überhaupt in der Lage sind, für Entspannung auf dem Arbeitsmarkt zu sorgen.

Anwendungen wie ChatGPT werden aktuell sagenhafte Fähigkeiten nachgesagt. Aber am Ende ist es mit den aktuellen KI-Tools, wie es mit den Suchmaschinen schon seit Jahren verhält: Ihre Effektivität hängt in großem Maße von ihren Benutzern ab.

KI in der Logistik 

Schauen wir auf die Logistikbranche: In der Logistik steht die Effizienz im Vordergrund. Optimierungsbedarf gibt es immer.

Gleichzeitig ist die Branche für viele qualifizierte Arbeitskräfte nicht besonders attraktiv. Daher ist man hier verstärkt auf Automatisierung angewiesen. Also spielt KI in der Logistik eine bedeutende Rolle.

Unabhängig von der Arbeitsmarktproblematik bietet die KI sicherlich viel Potenzial für die Zukunft der Logistik. Sie wird auch ihren Beitrag zur Prozessoptimierung und zur Reduzierung des CO2-Verbrauchs beitragen.

Das tut sie teilweise heute schon, indem sie optimierte Lieferrouten basierend auf gesammelten Daten berechnet und damit vermeidbare Transportwege umgeht.

Weitere Szenarien:

  • Erkennung von Fehlern in Artikelstammdaten: Falsch übermittelte Daten wie etwa das Artikelgewicht oder Artikelabmessungen können im schlimmsten Fall für den Zusammenbruch der Lagerregale oder einem Mehraufwand führen, um Waren in die optimale Verpackung umzupacken. Mittels einer KI können Stammdatensätze direkt bei der Speicherung im System auf Anomalien hin analysiert und durch Hinweise im Lagerverwaltungssystem (LVS) überprüft werden.
  • Optimierung der Cut-off-Zeit: Kunden ordern häufig mehrere Artikel in zeitnah aufeinander folgenden Bestellungen, was zu einem höheren Verbrauch an Verpackungsmaterial oder höheren Transportkosten führt. Eine KI analysiert die Eckdaten dieser Bestellungen und prüft, ob die Cut-off-Zeit, also der Zeitpunkt, zu dem die Bestellung das Lager spätestens verlassen muss, bereits überschritten ist oder die Bestellungen noch zusammengefügt werden können.

Wann wird die KI ihre volle Kraft entfalten, um einige der aktuellen durch den Mangel an Arbeitskräften aufgeworfenen Probleme der Logistik zu lösen - was meinen Sie?